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aare zeitung, 15. februar 2013
UMWELT
Aktionsplan Holz: Über 100 Projekte in vier Jahren
Holz ist einer der wichtigs-
ten natürlichen Rohstoffe der
Schweiz. Darum engagiert
sich der Bund seit 2008
mit der Ressourcenpolitik
Holz für eine nachhaltige
Bereitstellung und effizi-
ente Verwertung von Holz
aus dem Schweizer Wald.
Der Aktionsplan Holz setzt
diese Politik um. Zwischen
2009 und 2012 wurden über
100 Projekte unterstützt.
bu.
Die Ressourcenpolitik Holz
des Bundes zielt darauf ab, das
Potenzial des Schweizer Wal-
des auszuschöpfen – mit Res-
pekt vor der Natur, aber auch
mit Blick auf die Wirtschaft-
lichkeit. Mit dem Aktionsplan
Holz, der die Ressourcenpoli-
tik umsetzt, wurden zwischen
2009 und 2012 über hundert
Projekte unterstützt. In diesen
Projekten wurde die gesamte
Wertschöpfungskette vom Wald
bis zur Holzverwertung berück-
sichtigt.
Neue Märkte in urbanen
Gebieten
Die Schwerpunkte des Aktions-
plans sind folgende: Die Er-
arbeitung von Datengrundla-
gen, Sensibilisierung von Wald-
besitzern zur vermehrten Holz-
nutzung und Bauwirtschaft zur
Verwendung von Holz als Bau-
material, Information der Be-
völkerung, Verwertung von
Laubholz, technische Grundla-
gen für mehrgeschossige Bau-
ten sowie Rahmenbedingungen
und Abstimmung mit Partnern.
Ein Grossteil der im Rahmen
des Aktionsplans Holz lancier-
ten Projekte stammte aus dem
Holzbau. Dies hat die insge-
samt positive Entwicklung in
diesem Bereich weiter beför-
dert. Da der Bund neue Brand-
schutzvorschriften unterstützt
hat, sind seit 2005 bis zu fünfge-
schossige Holzbauten möglich.
Dies hat ein neues Marktseg-
ment eröffnet. Der Marktanteil
des Holzbaus in mehrgeschossi-
gen Gebäuden nahm von 2005
bis 2011 von 3,6 auf 5,9 Prozent
zu. Holz hat in urbanen Gebie-
ten neue Märkte erobert – bei
Neubauten, Bauerneuerungen,
Aufstockungen und Sanierun-
gen. Diese Entwicklung ist ins-
besondere im Zusammenhang
mit knapper werdenden Bau-
landreserven im urbanen Raum
und der daraus folgenden Ver-
dichtung von Bedeutung.
13 Mio. Franken Investitionen
Rund 13 Millionen Franken
wurden in Projekte der sieben
Schwerpunkte investiert. Fast
die Hälfte davon ging in die
Weiterentwicklung von Holz-
bausystemen, um Grundlagen
für technische Innovationen zu
schaffen. Rund 1,5 Millionen
Franken flossen in die Erarbei-
tung von Datengrundlagen, bei-
spielsweise zum Thema Holz-
nutzungspotenzial im Schwei-
zer Wald.
Ungefähr gleich viele Mittel
wurden eingesetzt für die Sen-
sibilisierung der Öffentlichkeit
sowie für die Laubholzverwer-
tung, etwa bei der Erschlies-
sung neuer Verwertungs- und
Anwendungsmöglichkeiten für
Laubholz. Massnahmen zur
Sensibilisierung von institutio-
nellen Bauherren banden etwas
weniger Mittel. Rund 3 Millio-
nen Franken wurden für über-
geordnete Aufgaben verwendet,
etwa das Management des Pro-
gramms und die Kommunika-
tion.
Weiterführung Aktionsplan
Holz bis 2016
Aufgrund der positiven Ergeb-
nisse hatte das BAFU im ver-
gangenen Sommer beschlos-
sen, den Aktionsplan Holz bis
2016 weiterzuführen. Mit den
Schlüsselthemen «Nutzung na-
türlicher Ressourcen», «Erneu-
erbare Energien» und «Klima-
wandel» leistet er einen Bei-
trag zur Nachhaltigkeitsstrate-
gie des Bundes.
Bilder: zVg
Die Ressourcenpolitik Holz des Bundes zielt drauf ab, das Potenzial des Schweizer Waldes auszu-
schöpfen
Wer Holz oder Holzprodukte kauft, tut aktiv etwas für den Klimaschutz
«Ökostrombörse Schweiz»
ein Jahr erfolgreich in Betrieb
Die Ökostrombörse Schweiz
(www.oekostromboerse-
schweiz.ch) hat ein erfolg-
reiches erstes Jahr hinter
sich. Über den Online-Markt-
platz können Produzenten
erneuerbarer Energie Strom
aus Biomasse, Sonne, Was-
ser und Wind verkaufen.
Die Plattform wird in den
Kantonen Aargau, Solo-
thurn, Zug und Zürich
bereits als marktbasierte
Ergänzung zur kostende-
ckenden Einspeisevergütung
(KEV) genutzt. Elektrizi-
tätsversorger in weiteren
Kantonen werden folgen.
bu.
In ihrem ersten Betriebsjahr
schrieben die WWZ Energie AG
(Zug), die AEK Energie AG (So-
lothurn) die SWG (Grenchen),
die AEW Energie AG (Aargau)
sowie die Aargauer Stadtwerke
ihren Bedarf an Herkunfts-
nachweisen für erneuerbare
Energien auf der Online-Platt-
form aus. In 41 wettbewerbli-
chen Ausschreibungen wurden
dabei Herkunftsnachweise von
rund 15 Millionen Kilowattstun-
den (kWh) vermittelt. Allein bei
der Solarenergie wurden Her-
kunftsnachweise von über 5
Millionen kWh auktioniert. Da-
mit wurden starke Anreize zum
weiteren Ausbau von Produk-
tionsanlagen für erneuerbare
Energie geschaffen.
Zukunftsorientiert
Die Herkunftsnachweise wer-
den von den involvierten Elek-
trizitätsversorgern für ihre er-
neuerbaren Stromprodukte
verwendet.
Je mehr Kunden sich für solche
Produkte entscheiden, desto
mehr Herkunftsnachweise wer-
den über die Ökostrombörse
Schweiz ausgeschrieben – und
desto mehr Anlagen, die Strom
aus Biomasse, Sonnenstrah-
lung, Wasser- und Windkraft er-
zeugen, werden in Zukunft ge-
fördert und gebaut.
Kostenlose Vermarktung
Auf der Ökostrombörse Schweiz
haben Produzenten von erneu-
erbarer Energie die Möglich-
keit, den ökologischen Mehr-
wert ihrer Energie in Form von
Herkunftsnachweisen kosten-
los zu vermarkten. Abnehmer
der Herkunftsnachweise sind
aktuell die Energieversorger
WWZ Energie AG, AEK Ener-
gie AG, SWG in Grenchen so-
wie AEW Energie AG und die
Aargauer Stadtwerke.
Effizienter Energiemarkt
Die Ökostrombörse Schweiz
ist ein Engagement der Elekt-
rizitätswerke des Kantons Zü-
rich (EKZ), AEW Energie AG
und Energie Zukunft Schweiz
(EZS). Sie leisten mit diesem
Engagement einen Beitrag zu
einem effizienten Energiemarkt
und zum Ausbau der erneuer-
baren Energien in der Schweiz.
Vom Kraftwerk zum Kunden
Energie Zukunft Schweiz ist der
innovative Partner für Energie-
versorger und Organisationen,
die Energieeffizienz fördern
und erneuerbare Energien aus-
bauen wollen.
Energie Zukunft Schweiz hat
zum Ziel, einen Markt für er-
neuerbare Energien aufzu-
bauen und gestaltet Wege, um
die neuen Energien vom Kraft-
werk bis zum Kunden zu brin-
gen. Zu den Trägern gehören
neben einer Reihe von Ener-
gieversorgern auch der WWF
Schweiz.
Bild: iStockphoto/Alex Slobodkin, Infel AG
Mechanismus der Ökostrombörse Schweiz
Bild: zVg
Die Ökostrombörse Schweiz wird als marktbasierte Ergänzung zur kostendeckenden Einspeise-
vergütung (KEV) genutzt