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Solothurner Nachrichten
AARE ZEITUNG, Dienstag, 6. September 2022 | KW 36 | 13. Jahrgang | Inserateannahme: 062 212 99 88 | info@solothurnernachrichten.ch | www.solothurnernachrichten.ch
WEITER LUCIA HENRIQUE WANDER
BILDUNG STRUB SCHNEIDER GIPFEL
Die Ausbilder-Akade- Einblick in das Ate- Der Ökonom erklärt Die erste Auflage in
mie 2022 der Lern- lier der Bieler Stein- in seiner Kolumne Gstaad war ein voller
werkstatt Olten war bildhauerin und in das weshalb mit Sparen Erfolg – Wandern ist
ein voller Erfolg – faszinierende Kunst- allein die Strom-Man- populärer denn je.
hier ein Rückblick. handwerk. gellage noch lange
nicht in den Griff zu
kriegen ist.
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Zur Abstimmung über die Reform
der Verrechnungssteuer
«Die Verrech-
nungssteuer ist
ein Hemmschuh»
Am 25. September stimmen wir auf eidgenössischer Ebene über
die Reform der Verrechnungssteuer ab. Die Vorlage von Bun- Bild: pd
desrat und Parlament erhält breite Unterstützung. Sie wird Von der Reform der Verrechnungssteuer profitieren auch eine ganze Reihe von
von den Grünliberalen, der Mitte, der FDP und der SVP unter- Spitälern. Im Bild der Bau des neuen Kinderspitals Zürich, das ebenfalls von
stützt. Linksparteien haben das Referendum ergriffen. der Reform profitieren würde.
Aus Sicht des Bunderats und der tionen, die es in Konkurrenz- weise von Radio SRF verbreitet und Städte der Schweiz zu den
Befürworter ist die gezielte Re- märkten nicht gibt. Bundesrat wurden. «In der Vorlage geht es Gewinnern der Vorlage. Denn
form der Verrechnungssteuer und Parlament haben das Prob- um fünf Prozent der gesamten Tatsache ist, viele Kantone und
sehr attraktiv für die Schweiz. lem erkannt und packen es mit Verrechnungssteuereinnahmen. Städte – mittlerweile auch Ge-
Sie garantiert einen doppelten der Abschaffung der Verrech- Sie wäre eine wichtige Verbes- meinden – beschaffen sich für
Gewinn. Zum einen steigen die nungssteuer auf neuen Obliga- serung für den Wirtschaftsstand- ihre Investitionen Geld auf dem
Steuereinnahmen und zum an- tionen an. Die Revision ist sehr ort Schweiz.» Und er warnt, Kapitalmarkt. Das machen sie
dern wird Fremdkapital für Staat gezielt. Sie verspricht bei mi- wenn wir nichts machen, geht mittels Obligationen. Wird der
und Service public günstiger. Da- nimalen Kosten in den ersten noch mehr Geschäft verloren. Schweizer Kapitalmarkt belebt,
von profitiert die ganze Bevölke- Jahren schon einen maximalen «Die Frage ist doch, was pas- dann sinken die Kosten für die
rung. Die Reform entlastet die Ertrag. Die Steuermehreinnah- siert, wenn wir die Reform nicht Kreditnehmer. «Die Eidgenössi-
Steuerzahlenden und reduziert men übertreffen die Kosten klar. machen: Dann haben wir mit sche Steuerverwaltung hat aus-
Kosten im Gesundheitswesen Auch langfristig rechnet sich die Bestimmtheit mehr Steueraus- gerechnet, dass die Zinskosten
und beim öffentlichen Verkehr. Revision. fälle. In den letzten zwölf Jahren für öffentliche Körperschaften
Auch der Umbau der Energie- sind bereits 60 Prozent des Ob- bis zu 0,15 Prozent sinken könn-
versorgung und die Nachhaltig- Ablehnung führt zu höheren ligationenvolumens ins Ausland ten. So geht der Kanton Bern bei
keit profitieren von der Vorlage. Steuerausfällen abgewandert. Unser Fremdkapi- einem Anleihensvolumen von
Im Gespräch mit der Aargauer talmarkt ist im Vergleich zu Lu- rund 3,4 Milliarden Franken von Weitere spannende Artikel
Geschäft findet Zeitung sagte Bundesrat und Fi- xemburg stark unterentwickelt.» jährlichen Einsparungen von bis
im Ausland statt nanzminister Ueli Maurer kürz- zu 5 Millionen Franken aus. Die lesen Sie auch online.
Heute findet das Geschäft mit lich: «Die Verrechnungssteuer Kantone und Gemeinden Reform ist ein gutes Geschäft für
Obligationen vor allem im Aus- ist ein Hemmschuh!». Bundes- profitieren Bund, Kantone und Städte und
land statt. Während die Her- rat Maurer betont die positi- Einen starken Unterstützer fin- damit auch für das Portemon-
ausgabe von Obligationen in ven Effekte der Reform sowohl det die Vorlage auch im Stadt- naie der Steuerzahlerinnen und
der Schweiz schrumpft, boomt für die Schweizer Wirtschaft präsidenten von Wädenswil, Steuerzahler.
der Markt in Luxemburg. Ver- als auch die Steuereinnahmen. dem Mitte-Nationalrat Philipp
antwortlich dafür ist die Ver- Gleichzeitig korrigiert er fal- Kutter. Aus seiner Sicht gehö- Solothurner Nachrichten
rechnungssteuer auf Obliga- sche Zahlen, wie sie beispiels- ren insbesondere auch Kantone Fortsetzung Seite 2