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Solothurner Nachrichten
AARE ZEITUNG, Dienstag, 17. Oktober 2023 | KW 42 | 14. Jahrgang | Inserateannahme: 062 212 99 88 | info@solothurnernachrichten.ch | www.solothurnernachrichten.ch
GERHARD CHRISTIAN AUDIKA WEITER
PFISTER IMARK BILDUNG
Der Mitte-Präsident Der SVP-National- Ein gesundes Gehör Der traditionelle Be-
erklärt, wieso es rat beantragte schon ist wichtig, deshalb rufsbildungsevent in
eine starke politische 2017, dass die Hamas lohnt es sich diesem St. Gallen ist ein be-
Mitte, die soziale Ver- als terroristische Or- Organ genügend Auf- liebter Networking-
antwortung über- ganisation eingestuft merksamkeit zu Anlass – auch die
nimmt, mehr denn je wird. schenken. Lernwerkstatt Olten
braucht. war dabei.
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«Wir leben in einer
Zeit von ausserge-
wöhnlicher Kultur-
zerstörung»
Das Denken und Handeln des Schweizer Heimatschutzes ist
seit Jahrzehnten geprägt vom Verständnis der Nachhaltig-
keit und einem damit verbundenen schonenden Umgang mit
Ressourcen. Martin Killias, Präsident des Schweizer Heimat-
schutz, stellt die Organisation und ihr grosses Engagement be-
züglich der Themen Baukultur, Energie und Klima vor.
Was sind die Hauptaufgaben brochen wie seit 1960. Wir le-
des Schweizer Heimatschut- ben in einer Zeit von ausserge-
zes? wöhnlicher Kulturzerstörung.
Martin Killias: Generell die Ver-
teidigung hochwertiger Bauten Aufgrund einer nie dagewe-
und Ortsbilder gegen Abbrü- senen Abbruchwelle in der
che oder störende Umbauten. Schweiz wie auch im Rahmen
Dazu gehört die Schaffung des des Klimaschutzes wird es im-
Bewusstseins für die Werte der mer schwieriger, Bauten und
traditionell hohen Baukultur in Freiräume aus allen Jahrhun- Bild: zVg
unserem Land. derten zu erhalten. Wie meis- Der Schweizer Heimatschutz will dafür sorgen, dass die Bedeutung von Orten
tert der Schweizer Heimat- und Bauten, an die sich das Erinnern der Menschen knüpft, wieder mehr an-
Wie wird der Schweizer Hei- schutz diese Herausforderung? erkannt wird. Hier Fläsch in Graubünden.
matschutz in der Öffentlichkeit Sie haben Recht, die Herausfor-
wahrgenommen? derung ist riesig. Aber was kön- ohne unnötig viel Flurschaden Es kann nicht die Lösung sein,
Wer geschützte Bauten oder nen wir anderes tun, als uns zu anzurichten. Abbruchprämien alte Ställe massenhaft in Fe-
Ortsbilder zerstören will, stört wehren? Sollen wir aufgeben (wie im Entwurf des CO2-Ge- rienhäuser umzuwandeln –
sich an unseren oft erfolgrei- und alles zulassen? Natürlich setzes) schaden, weil nichts die denn dann verlieren sie ihren
chen Interventionen. Wer an müssen wir täglich Kompro- Umwelt so stark schädigt wie Charme, auch weil sie dann
einem schönen Ort lebt, freut misse eingehen, weil wir nicht das Abbrechen – da mögen die keine Ställe mehr sind. Umge-
sich, wenn es uns gelingt, des- überall intervenieren können. Neubauten noch so energieeffi- kehrt soll man sie auch nicht
sen Bewahrung zu erkämpfen. zient sein. einfach zerfallen lassen oder
Wie stark schaden energie- und gar – gefördert durch Subven-
Wie steht es um den Wert der versorgungstechnische Ent- Auch uralte Kulturdenkmäler tionen – abbrechen.
baukulturellen Sehenswürdig- scheide in Zusammenhang mit in den Bergen sind gefährdet
keiten und Besonderheiten der dem CO2-Gesetz dem Heimat- aufgrund des revidierten RPG-
Schweiz? schutz? Gesetztes. Wie reagiert der
In all den Jahrhunderten wurde Generell gilt es, die Umwelt- Schweizerische Heimatschutz
nicht annähernd so viel abge- und Klimaziele zu erreichen, darauf? Fortsetzung Seite 3