Page 3 - Oltner Woche - KW 39 - 2015
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AKTUELLES / KOLUMNE Freitag, 25. September 2015 Seite 3 FORTSETZUNG FRONT missverständlich ein Regulie- Zwar habe sich die Schweiz in rungsmoratorium. «Das wäre Moment mal... diesem schwierigen Umfeld bis- lang sehr gut gehalten, «aber wirklich ein grosser Wurf», ist er wir sind stark von der weltwirt- der Meinung. In diesem Bereich schaftlichen Entwicklung ab- sei die Politik wirklich gefor- hängig», hielt Valentin Vogt wei- dert, «aber genau hier reagiert ter fest. Entscheidend sei aber sie sehr zögerlich und zurück- nicht bloss, was sich ausser- haltend.» Für Vogt ist auch klar, Auch die Jugend halb unserer Grenzen abspielen dass für die Politik der Hand- würde, auch die innenpolitische Bild: Walter Ryser lungsspielraum damit erschöpft wird einmal älter… Lage sei für die Entwicklung Die Schweizer Wirtschaft hat laut wäre. «Den Rest müssen die Un- der Schweizer Wirtschaft von Valentin Vogt, Präsident des Schwei- ternehmer selber tun.» grosser Bedeutung. Hier stellte zerischen Arbeitgeberverbandes, HHH Ein ehemaliger Journalisten- Vogt fest, dass unser Parlament gut auf den «Franken-Schock» rea- Damit kam er abschliessend kollege hat sich stets rigoros in den letzten Jahren nach links giert und die Mitarbeiter seien be- noch darauf zu sprechen, was dagegen gewehrt, an Redakti- gerutscht sei. Aber auch die Ak- reit, für ihre Unternehmen zusätz- die Arbeitgeber in Zukunft bes- Haben Sie die neue Stadl-Show onssitzungen teilzunehmen, zeptanz gegenüber der libera- liche Opfer zu bringen. ser machen müssen. Er wies da- auch gesehen? Und, hat Sie ih- bei denen es darum ging, das len Wirtschaftsordnung ero- rauf hin, dass sich Unternehmer nen gefallen? Wenn man die redaktionelle Konzept umzu- diere zunehmend und die Re- Vogt bestätigte jedoch, dass von und auch Mitarbeitende ver- Kommentare in den Zeitun- gestalten, um vermehrt jugend- gulierungsbereitschaft nehme diesem Schritt viele Unterneh- mehrt in der Politik engagieren gen, auf den Online-Portalen liche Leser zu gewinnen. Er hat deutlich zu. «Das Vertrauen und men betroffen und damit auch müssten. Zudem gelte es bürger- und den Sozialen Medien liest, seine Haltung mit der Aussage der Stolz auf die wirtschaftliche Einzelschicksale verbunden liche und wirtschaftliche Rei- dann bleibt nur ein Urteil übrig: begründet: «Es ist überflüssig, Stärke unseres Landes ist ei- seien. Aber er stellte auch fest, hen zu schliessen. Auch müsse Die neue Stadl-Show ist beim die Zeitung nach der Jugend nem generellen Unbehagen ge- dass die Unternehmen auf den das brachliegende Arbeitskräf- Fernsehpublikum durchgefal- auszurichten, diese wird au- wichen.» «Franken-Schock» besser vor- te-Potential besser ausgeschöpft len. Ja, zum Kuckuck, weshalb tomatisch älter und liest dann bereitet waren als 2011. Auch werden. Vogt forderte eine Er- bloss? Die Macher der neuen die Zeitung.» Kürzlich habe ich Regulierungsmoratorium zeige sich die Konjunktur robus- arbeitung und Umsetzung von Stadl-Show haben alles gege- über ein Firmenjubiläum eines gefordert ter als damals, sei der Ölpreis Konzepten zur Altersarbeit. ben und die Sendung rundum Dachdeckers berichten dürfen. Vogt stellte sich auch gegen die momentan tief und verzeichne Und das Vertrauen in die Wirt- erneuert. Frischer, frecher, ju- Er hat mir dabei sein erstaun- Kritik an der Schweizerischen die Schweiz eine negative Teu- schaft müsse gestärkt werden. gendlicher, trendiger und pep- liches Geschäftskonzept ver- Nationalbank für ihren Ent- erung. Damit lieferte der Präsident des piger kam die Show daher. Das raten. «Bei uns werden keine scheid, Anfang Jahr den Eu- Arbeitgeberverbandes den An- muss doch einfach ankommen, Offerten auf dem Postweg er- ro-Mindestkurs aufzuheben. Für Valentin Vogt reichen diese wesenden reichlich Gesprächs- dieses Konzept entspricht dem ledigt. Ich bringe diese Offer- «Die SNB hatte gar keine an- positiven Signale aber nicht aus. und Diskussionsstoff für das an- Zeitgeist. ten allesamt persönlich bei den dere Wahl. Wenn man in die- Gefordert sei in der jetzigen Si- schliessende Mittagessen. Kunden vorbei und bespreche sem Land eine unabhängige tuation nicht zuletzt auch die Doch die Show kam nicht an. sie gleich vor Ort.» Das werde Geldpolitik will, dann gehört Politik, an die er klare Worte Das Publikum will Andy Borg von der Kundschaft sehr ge- ein solcher Schritt zwangsläufig richtete: «Jetzt ist definitiv ge- und den alten Musikanten- schätzt, versicherte er mir. dazu», stellte er nüchtern fest. nug», sagte er und forderte un- Walter Ryser stadl zurück – sofort. Was ist Sein Sohn bezeichne dieses da bloss schief gelaufen? Hin- Verhalten als «altväterisch», ter der neuen Show stecken fügte er unbeeindruckt hinzu. SVP ist die zu Fragen doch dutzende von hochintelli- Mag sein, aber er hat nach wie genten Entertainment-, Publi- vor grossen Erfolg damit. kums- und Trendforscher-Spe- Also, hört endlich damit auf, zialisten, die längst erkannt ha- uns davon überzeugen zu wol- ben, dass der alte Musikanten- stadl tüchtig Staub angesetzt len, dass nur der Wandel Be- einzige Partei… Vielleicht haben diese jugend- mehr Erfolg und Lebensquali- den Wahlen? und deshalb ausgedient hat. stand hat, nur derjenige über tät verfügt, der sich den neus- lich-trendigen Fernsehma- Gratis Hotline: 0800 002 444 cher aber ganz einfach überse- ten Trends unterwirft. Es ist hen, dass ihr jugendliches Pu- zweifellos ein heikler Balance- blikum, für das die neue Show akt, wie lange man an Altbe- konzipiert wurde, zur Sen- währtem festhalten darf, bevor dezeit (Samstagabend, ab 20 es zu spät ist, um die Zukunft Uhr) gar nicht vor dem Bild- erfolgreich zu meistern. … die garantiert, dass schirm sitzt und die ältere Ge- Vielleicht sollten wir deshalb neration sich beim neuen Sen- deformat nicht zu Hause fühlt, einmal das ganze Spiel umkeh- die Zuwanderung begrenzt wird deshalb wegzappt oder vorzei- ren und der heutigen Jugend Altbewährtes vermitteln: Eine tig ins Bett geht. Wer am Sams- tagabend zur besten Sende- handschriftlich geschriebene zeit vor dem Bildschirm sitzt, Bewerbung macht immer noch die Missbräuche im Asylwesen beseitigt der gehört vermutlich nicht Eindruck, Abfall kann tatsäch- lich im bereit stehenden Kübel mehr zur Barfestival-Gene- werden ration. Dafür bevorzugt diese entsorgt werden, die Wörter Danke und Bitte lassen sich Zuschauer-Generation Altbe- währtes, wie den Musikanten- auch aussprechen, «Grües- stadl mit Andy Borg. sech» oder «Morge zäme» kann kriminelle Ausländer ausgeschaft werden Aber genau das, so meinen gen-Piercing verständlich mit- man auch mit einem Zun- viele Experten, gehört abge- teilen, Respekt und Achtung ein Anschluss an die EU verhindert schafft. Alles muss der Jugend, vor Autoritätspersonen hinter- lassen keine bleibenden Schä- der Technik und dem Fort- wird schritt weichen. Was nicht mo- den. Aber was schreibe ich hier dern, zeitgemäss ist, mehr Pu- für einen Quatsch. Hei Mann, blikum anlockt, Umsatz und das sind doch alles Dinge, die Gewinn steigert, liegt schlicht wir schon längst abgeschafft nicht mehr in Trend und muss haben, völlig uncool… ersetzt werden. Ich wehre mich dagegen, nicht weil ich ein Ewiggestriger bin, sondern weil Altbewährtes auch heute Walter Ryser Darum am 18. Oktober noch erfolgversprechend sein Redaktioneller Mitarbeiter kann, weil nicht alles zuguns- SVP wählen. ten der jungen Bevölkerung ge- opfert werden muss und weil gewisse Dinge auch nach Jah- ren noch ihre Gültigkeit ha- HHH www.svp.ch SVP Schweiz, Postfach 8252, 3001 Bern, PC: 30-8828-5 ben.
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