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Aare Zeitung, 31. juli 2013
Seite 13
«Mit Jammern ist noch
niemand glücklich geworden»
Michel Indrizzi hat sich als
OK-Präsident des Stadtfestes
Brugg einen Namen gemacht.
Das viertätige Happening ist
das grösste Fest, das je im Aare-
städtchen stattfand und lockte
rund 100 000 Besucher an.
Der engagierte 46-Jährige liebt
es, sich Herausforderungen
zu stellen. Auch im Beruf: Als
Geschäftsführer einer Blechbe-
arbeitungs-Firma muss er gegen
viel Konkurrenz ankämpfen.
Ursula Burgherr
Obwohl er in Zü-
rich geboren wurde, fühlt sichMi-
chel Indrizzi Brugg verbunden. Er
besuchte alle Schulen im rund 10
500 Einwohner zählenden Städt-
chen und wurde vor zwei Jahren
sogar Ortsbürger. Der Vater von
drei Kindern organisierte mit sei-
nem Team Anfang Juni 2013 das
langersehnte Brugger Stadtfest,
dessen letzteAusgabe18 Jahre zu-
rückliegt. 80 Showacts auf 4 Büh-
nen, viele fantasievolle Bauten für
die Restaurationsbetriebe, einen
riesigen Lunapark und vieles
mehr machten den gigantischen
Event trotz einer Schlechtwetter-
periode zu einem Publikumsmag-
neten. Drahtzieher Indrizzi erhält
noch heute positive Feedbacks
und ist nicht abgeneigt, in 5 Jah-
ren wieder ein Stadtfest zu orga-
nisieren. Finanziell schloss man –
soweit jetzt ersichtlich - mit einer
schwarzen Null ab. Sollten sich
Überschüsse ergeben, müssen sie
für ein nächstes Fest eingesetzt
werden. Das wurde in den Statu-
ten des Vereins Stadtfest festge-
legt.
Gute Ausbildungen – das
grosse Potenzial der Schweiz
Michel Indrizzis Triebfeder ist
die ständige persönliche Weiter-
entwicklung. Als Geschäftsfüh-
rer der KAWE AG Hendschiken
führt er 20 Mitarbeitende und ist
für den Vertrieb der im Haus pro-
duzierten Waren verantwortlich.
Das sind u.a. Maschinenteile, Ap-
parategerüste, Schweisskompo-
nenten, Prüfstände für Turbinen-
komponenten, Ski- und Snow-
board- Aufbewahrungssysteme
– sozusagen alles, was man aus
Blech und Profilen für die Indus-
trie herstellen kann. Gearbeitet
wird auch mit Chromnickelstahl,
Aluminium und Kupfer – Me-
talle, welche Plattenweise oder
als Stangenmaterial zugekauft
wird. Sich gegen die grosse Kon-
kurrenz ausländischer Massen-
produzenten und Billigprodukte
zu behaupten, ist schier unmög-
lich. Indrizzi obliegt die schwie-
rige Aufgabe, ständig den Ver-
kauf anzukurbeln, damit genug
Arbeit für seine Leute da ist. Die
Kundschaft muss überzeugt sein,
dass es sich lohnt, eine Partner-
schaft mit der kleinen Aargauer
Firma einzugehen. "Statt Masse
bieten wir massgeschneiderte Lö-
sungen und persönlicher Betreu-
ung. Die Grundlage dafür ist das
Knowhow unserer bestens ausge-
bildeten Mitarbeiter." Die guten
Ausbildungsmöglichkeiten in der
Schweiz sind für ihn das grösste
Potenzial, um erfolgreich zu blei-
ben. Er selber hat nach einer Me-
chanikerlehre mit Weiterbildung
zum Meister, eine Ausbildung
zum Betriebstechniker und ein
Nachdiplomstudium inUnterneh-
mensführung absolviert. Zurzeit
macht er einen Masterlehrgang
für Psychosoziales Management.
"Dass all diese Lehrgänge hierzu-
lande möglich sind, ist ein grosses
Privileg. Man sollte sich dem im-
mer bewusst sein", meint Indrizzi
dazu. Der Geschäftsführer ist Op-
timist, ohne die Bodenhaftung zu
verlieren. «Es gab schon Jahre,
in denen die Firma rote Zahlen
schreiben musste.» Doch er jam-
mert nie. Denn mit Jammern, so
sagt er, ist noch niemand glück-
lich geworden. «Wir überlegen
uns dann noch intensiver, wie wir
unsere Vorteile gegenüber den
Mitbewerbenden herauskristal-
lisieren können.» Im Moment sei
die KAWE AG gut ausgelastet. Mi-
chel Indrizzi ist überzeugt: «Wenn
sich eine Firma immer wieder mit
roten Zahlen auseinander setzen
muss, liegt das Übel wahrschein-
lich im System und nicht in ers-
ter Linie bei den Mitarbeitenden.
Es nützt also nichts, in Krisenzei-
ten auf dem Mensch herumzuha-
cken. Die Führungsspitze sollte
sich in solchen Fällen grundsätz-
lich Gedanken machen, ob sie im
richtigen Marktgebiet tätig ist.»
Und fügt punkto Wirtschaftskrise
an: «Der Euro, der 1.50 Franken
wert war, gibt es nicht mehr. Statt
den tempi passati nachzutrau-
ern, muss man mit den aktuellen
Verhältnissen zurechtkommen
und darauf eine neue Basis schaf-
fen. Nur so ist ein Weiterkommen
möglich.»
Bild: ub
Michel Indrizzi OK-Präsident des grössten Festes das Brugg je erlebt hat
Aida-Inszenierung am
Pfäffikersee
Mit einer Gross-Inszenierung
von Aida wird das Seequai
von Pfäffikon ZH im Verdi-
Jahr 2013 zur Opernbühne:
Das Festival La Perla wird
vom 9. bis 18. August 2013
unter freiem Himmel und
vor einer malerischen Natur-
kulisse stattfinden. Über
200 Mitwirkende werden
die beliebte Verdi-Oper in 4
Akten vor einem Publikum
von 3’500 Zuschauern pro
Vorstellung aufführen, dar-
unter internationale Solisten
und bekannte Musiker.
Anlässlich des zweihundertsten
Geburtstags von Giuseppe Verdi
(1813-1901) gelangt sein Meis-
terwerk Aida zu einer Neuauf-
führung an einem der schöns-
ten Seen der Schweiz: In Pfäffi-
kon ZH, weniger als eine halbe
Stunde von Zürich entfernt, wird
dazu eine Seebühne errichtet.
Auf der Tribüne finden pro Vor-
stellung 3’500 Gäste Platz.
Bekannte Solisten, u.a. Noemi
Nadelmann
Namhafte Solistinnen und Solis-
ten werden auftreten, unter an-
derem Paolo Battaglia, Manrico
Signorini, Tiziana Carraro, Sanja
Anastasia, Gustavo Porta, Erne-
sto Grisales, Franco de Grandis,
Gregor Rozycki, Marcello Lippi,
Gianfranco Montresor, Oreste
Cosimo, Vilislava Gospodiva, die
Schweizerinnen Noëmi Nadel-
mann und Barbara La Faro.
Die künstlerische Leitung ob-
liegt Sergio Fontana, Grün-
dungsmitglied und während 16
Jahren künstlerischer Direktor
des Opernfestivals Avenches.
Als Regisseur konnte Pier Fran-
cesco Maestrini gewonnen wer-
den. Chorleiter ist der Engadiner
Claudio Danuser.
Erstes Angebot in der
Deutschschweiz
Organisator George Egloff, lang-
jähriger CEO und Mitinhaber
von Ticketcorner, schafft mit die-
sem Festival ein Angebot, das in
der Deutschschweiz bisher nicht
existierte: «Freiluft-Operninsze-
nierungen erfreuen sich im be-
nachbarten Ausland, wie etwa in
Bregenz, grosser Beliebtheit. In
der Schweiz gab es bisher abge-
sehen von Avenches keinen An-
lass in vergleichbaren Dimensio-
nen. Die ersten positiven Reak-
tionen lassen darauf schliessen,
dass unser Festival ein echtes
Marktbedürfnis darstellt.»
Nachhaltiges Festival
George Egloff, selbst in Pfäffikon
ZH wohnhaft, legt bei der Pro-
duktion besonderen Wert auf
ein umweltschonendes Vorge-
hen und auf ein ökologisch ver-
trägliches Verkehrskonzept. Es
gibt Spezialangebote für die An-
reise mit öffentlichen Verkehrs-
mitteln. Ziel ist es, dass 80 Pro-
zent aller Besucher mit den ÖV
ans Festival kommen. ZVV (Zür-
cher Verkehrsverbund) und SBB
richten als «Official Carrier» Ex-
tra-Zugverbindungen ein, um die
Rückreise von Pfäffikon ZH nach
Zürich, Basel, Luzern oder St.
Gallen sicher zu stellen. Das ÖV-
Ticket für sämtliche ZVV-Regio-
nen (2. Klasse, inklusive Nacht-
zuschlag) ist in der Eintrittskarte
integriert und somit für die Be-
sucher kostenlos. Zudem bietet
SBB RailAway ein um 10% ver-
günstigtes Kombi-Ticket ausser-
halb der ZVV-Regionen an.
Mittels myclimate-Kompensa-
tion wird der voraussichtliche
Energieverbrauch ausgeglichen.
Weder der Pfäffikersee noch
seine Umgebung sollen als Na-
herholungs- und Naturschutzge-
biet beeinträchtigt werden, auch
für die Anwohner und Spazier-
gänger sollen keine Unannehm-
lichkeiten entstehen. Beim Auf-
und Abbau werden die Wiesen
mit einem Schutzteppich ausge-
stattet, um die Belastung so ge-
ring wie möglich zu halten. Die
Tribüne und die Bühne selber
werden so zwischen den Kro-
nen der Bäume installiert, dass
sie davon keinen Schaden da-
von tragen. Die Inszenierung
verzichtet auf eine Beschallung.
Das Abfallkonzept sieht vor, nur
wenige Abfallsäcke zu füllen. Da-
her wird mit kompostierbarem
Geschirr gearbeitet inklusive
einem Depot, damit die Behälter
auch sicher zurückgebracht wer-
den. Bei den WC-Anlagen wird
auf den Einsatz von Anlagen mit
fliessend Wasser mit einem Ab-
fluss in die Kanalisation gesetzt.
Wenn immer möglich, wird mit
lokalen Anbietern gearbeitet, um
den Transport von Gütern aus
fernen Gebieten zu vermeiden.
Showinfos Festival La Perla –
AIDA
Vorstellungen: 9. bis 18. August
2013, Seebühne Pfäffikersee
Mittwoch, Freitag, Samstag und
Sonntag: jeweils 20.15 Uhr
Öffentliche Generalprobe: Mitt-
woch, 7. August 2013, 20.15 Uhr
Ticketpreise:zwischen CHF 89.--
und CHF 249.--
Vorverkauf CH: Ticketcorner
0900 800 800 (CHF 1.19/Min.,
Festnetztarif) sowie übliche Vor-
verkaufsstellen und www.ticket-
corner.ch
Weitere Infos:
www.festival-la-perla.ch
Bild: zVg
Das beliebte Festival La Perla findet vom 9. August bis 18. August 2013 statt
Die Aare Zeitung verlost jeweils 2x2 Tickets für die Opernauffüh-
rung AIDA am Pfäffikersee (ZH) vom 7. August (Generalprobe).
Einfach Mail an redaktion@aarezeitung.ch und mit ein bisschen
Glück sind Sie am 7. August dabei!