Page 10 - Solothurner Rundschau - KW 6 - 2022
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SEITE 10                                                            MEDIENGESETZ                                                           DIENSTAG, 8. FEBRUAR 2022




            PUBLIREPORTAGE

                       Mediengesetz: 60 Millionen allein an zwei Verlage!



         Kürzlich  führte Peter  Wanner,  Verleger                                                   Abonniert wird hofiert                    Gratis wird abgestraft
         von AZ-Medien und CH Media, mit Ex-                                                 Das neue Mediengesetz verzerrt aber  Es ist reine Willkür, dass im «Massnah-
         SVP-Präsident Toni Brunner ein Streitge-                                            auch den Markt. Es werden nämlich nur  mepaket zugunsten der Medien» Gratis-
         spräch über das neue Mediengesetz, das                                              abonnierte Zeitungen und abonnierte  medien  ausgeschlossen  werden.  Doch
         am 13. Februar unter dem verfänglichen                                              Online-Portale subventioniert.  Alle  der Hintergrund ist klar: Sie sind die ein-
         Namen «Massnahmenpaket zugunsten                                                    Gratismedien in Print und im Internet  zigen, die die heutigen Medienmonopole
         der Medien» zur Abstimmung kommt.                                                   werden nicht subventioniert und damit  noch konkurrenzieren könnten. Auch
                                                                                             abgestraft. Auf Dauer werden sie gegen-   hier geht es wieder darum, die Medien-
         Toni Brunner, der als Landwirt den Sub-                                             über  den Abonnements-Medien  keine  multis – zum Nachteil der Konsumenten
         ventionen kritisch gegenübersteht, nannte                                           Chance mehr haben und vom Markt  – staatlich zu schützen.
         das neue Mediengesetz in diesem Ge-                                                 verschwinden. Das würde die Jugend
         spräch eine «Missgeburt». Und damit hat                                             und alle, die Gratismedien konsumie-      Unfairer kann ein Gesetz nicht sein:
         er das Problem auf den Punkt gebracht.                                              ren, von der politischen Information  Die arrivierten Verlage werden bis zum
                                                                                             ausschliessen – oder sie zum Kauf eines  Geht-nicht-mehr geschützt und staatsfi-
         Das Gesetz sieht vor, dass die Schwei-                                              Zeitungs- oder Online-Abonnement  nanziert, während neue, innovative und
         zer Medienhäuser künftig mit jährlich                                               zwingen. Das neue Mediengesetz ist da-    Gratismedien bis zur Chancenlosigkeit
         178 Millionen Franken und die privaten                                              rum auch unsozial.                        benachteiligt werden. Das Gesetz würde
         Radio- und TV-Stationen mit 109 Millio-                                                                                       die Schweizer Medienszene massiv nega-
         nen subventioniert werden.  Zusammen                                         Bild: zVg       Alles für die Grossen            tiv beeinflussen, statt sie zu befruchten.
         mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz  Bruno Hug ist Präsident des Schweizer Online-  Bundesbern behauptet immer wieder,  Das Mediengesetz ist als rundum verun-
         für Medienhäuser würden die privaten  Verbandes VSOM, Verleger des Online-Verbun-   das neue Gesetz käme den Kleinverlagen  glückt abzulehnen.
         Schweizer Medien die Steuerzahler künf-   des Portal24 und Vorstandsmitglied des Vereins   zugute. Das ist falsch. Das Gegenteil ist
         tig Jahr für Jahr über 400 Millionen Fran-  Nein zu staatlich finanzierten Medien   der Fall. Bis anhin wurden zum Schutz              Mehrheit sagt NEIN
         ken kosten.                                                                         der Kleinen nur Zeitungen mit Auflagen  Dies sehen auch die Parteipräsiden-
                                                   Es ist unbegreiflich, dass Milliardäre,  bis 40'000 Exemplaren und Kopfblätter  ten von FDP, GLP, SVP und Die Mitte
               Subventionen nützen nichts          Millionäre, wohlsituierte Aktionäre und  bis 100'000 Exemplare subventioniert.  so. Ebenso der Schweizer Gewerbever-
         Fatal ist: Die Subventionen werden nichts  wohlhabende Verlegerdynastien mit  Neu wären beide Grenzen aufgehoben  band, Economiesuisse und viel mehr.
         bewirken, denn kein einziger Verlag wird  Steuergeld bedient werden sollen. Allein  und Zeitungen wie der Tages-Anzeiger,  Breite Ablehnung erfährt das Gesetz
         deshalb eine neue Regionalzeitung eröff-  die zwei grossen Verlage CH Media und  NZZ, Blick usw. würden subventioniert  auch im SRG- sowie im Tamedia-Wahl-
         nen. Noch viel bedenklicher aber ist, dass  die Tages-Anzeiger-Gruppe würden aus  werden. In diesen Genuss kämen neu  barometer. Die Befragten wollen keine
         rund 70 Prozent dieses vielen Staatsgel-  der Bundeskasse jedes Jahr rund 60 Mil-   auch Sonntagszeitungen, obwohl kein  Staatsmedien und sind dagegen, dass
         des reichen Medienkonzernen wie der TX  lionen Franken Staatsgeld abholen. Das  einziger kleiner Verlag eine Sonntags-        die Steuerzahler reiche Firmen finan-
         Group (Tages Anzeiger), Ringier, CH Me-   wäre reine Geldverschwendung – und  zeitung hat. Auch die neue Frühzustel-          zieren müssen.
         dia, NZZ, Somedia und weiteren grossen  ein Affront gegenüber der steuerzahlen-     lungs-Subvention würde vornehmlich in
         Verlagshäusern zugeschoben werden.        den Bevölkerung.                          die Taschen der Grossen fliessen.                     Kommentar von Bruno Hug


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